Das Wachstum von Jungen

Wachtum bei Jungen, in der Pubertät, Ist das Wachstum normal?

Oft werde ich von Eltern oder auch von Jungen selbst gefragt, wie lange dauert das Wachstum bei Jungen, wieviel kann man mit 14 noch wachsen oder was sind die Symptome des Wachstumsschub bei Jungen. Mit die Fragen klingt oft eine eine Unsicherheit durch. Eltern von Jungen, vor allem aber die Jungs selbst fragen sich: “Bin ich zu klein für mein Alter, wie groß werde ich wohl werden, bin ich zu groß für meine 14 Jahre usw.”

Jungen in der Pubertät sind häufig von vielen Faktoren verunsichert, sie fragen sich ob das was gerade passiert auch in Ordnung ist. Sie wollen dazugehören, möglichst wenig vom Durchschnitt abweichen.

Daher dieser Artikel über die Wachstumskurve von Jungen, die Wachstumssymptome und die Wachstumsgeschwindigkeit in der Pubertät.

Jeder weiß, dass wir Menschen alle um die 50 cm klein zur Welt kommen und wachsen bis wir fast volljährig sind, in Ausnahmefällen noch darüber hinaus. Frauen werden durchschnittlich 166 cm groß, Männer in Deutschland und Österreich fast 180 cm. Doch was passiert während dieses Wachstums? Geschieht es gleichmäßig oder in Schüben? Was spielt sich dabei im Körper ab und welche Auswirkungen hat es auf die Psyche?

Das Größenwachstum bis zur Pubertät

Bis zum Einsetzen der Pubertät hat ein Kind bereits einen Großteil seines Größenwachstums hinter sich. Es ist ganz unterschiedlich, wie schnell Kinder wachsen und wie groß sie werden. Am schnellsten wachsen Babys und Kleinkinder: bis zum dritten Lebensjahr kommen im Schnitt 43 cm Körperlänge hinzu. Anschließend jährlich noch etwa 5 bis 6 cm pro Jahr. In der Pubertät nimmt das Wachstum dann wieder etwas mehr Fahrt auf. Jungen sind ungefähr zwischen 14 und 17 Jahren, Mädchen etwas früher mit 13 bis 15 Jahren ausgewachsen.

Welche Faktoren beeinflussen das Wachstum?

Es sind drei Dinge, die unser Wachstum beeinflussen: Vererbung, Lifestyle und Hormone.

  • Wenn Vater und Mutter eher klein sind, werden auch die Kinder mit hoher Wahrscheinlichkeit keine übermäßige Körperlänge erreichen. Die Größe ist also zum Teil erblich bedingt.
  • Außerdem spielt der Lifestyle eine Rolle. Sind wir gesund oder krank, bewegen wir uns viel oder wenig und wie ernähren wir uns – das kann sich alles auf das Wachstum auswirken. Wenn der Körper nicht mit ausreichenden Nährstoffen versorgt wird, ist beispielsweise eine Verzögerung des Wachstums möglich.
  • Schließlich kommt es beim Wachstum auch auf das Zusammenspiel bestimmter Stoffe in unserem Körper an: den Wachstumshormonen.

Wachstumskurven zur Orientierung

Der Kinder- und Jugendarzt ermittelt bei den Vorsorgeuntersuchungen auch jeweils die Größe des Kindes und überträgt sie in eine sogenannte Wachstumskurve, auch Perzentilenkurve genannt. Es gibt Wachstumskurven für Jungen bzw. Wachstumstabellen für Jungen und extra welche für Mädchen, da sich die Geschlechter in ihrer Entwicklung voneinander unterscheiden. Anhand des dort ermittelten Wertes kannst du sehen, ob der Wert deines Jungen in der Wachstumskurve über-, unter- oder durchschnittlich ist.

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In dieser Perzentilenkurve kannst du ablesen, wo dein Junge sich im Vergleich zu den anderen Jungen in seinem Alter befindet. Wenn er auf der Perzentile 50 liegt, ist er genau im Schnitt der Gleichaltrigen. Wenn du den Wert 90 abliest, dann sind 10% der Gleichaltrigen so groß wie er. Der Wert 25 bedeutet, 75% der Jungen in seinem Alter sind größer als er.

Wachstum in der Pubertät

Bei Jungs kommt es im Alter von 10 bis 14 Jahren zu einem Wachstumsschub, der seinen Höhepunkt im Alter zwischen 13 und 15 Jahren erreicht. Eine Größenzunahme von mehr als 12 cm kann in dem Jahr mit der höchsten Wachstumsgeschwindigkeit erwartet werden. Und wie lange dauert das Wachstum bei Jungen? Jungen wachsen ungefähr bis zum Alter von 17 Jahren, manche Jungs sind aber auch schon mit 14 Jahren ausgewachsen.

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Verzögertes Wachstum

Wenn sich die Pubertät verzögert, kann sich das Größenwachstum erheblich verlangsamen. Falls die Verzögerung keine krankheitsbedingten Ursachen hat, findet der typische Wachstumsschub verspätet statt, sodass das Größenwachstum wieder aufgeholt wird. Jungen wachsen ab dem Alter von 18 Jahren durchschnittlich noch 2,5 cm, Mädchen, deren Wachstum zu diesem Zeitpunkt bereits zu 99% abgeschlossen ist, etwas weniger.

Körperliche Veränderungen

Auch alle Organsysteme und wachsen beachtlich, nebst dem Körper. Die offensichtlichsten und bekanntesten Veränderungen sind die Brustentwicklung bei den Mädchen, sowie die der Genitalien und die veränderte und zunehmende Körperbehaarung bei beiden Geschlechtern. Auch wenn während dieses Wachstums-Prozesses alles normal verläuft, kommt es unweigerlich zu seelischen Veränderungen. Wenn der zeitliche Ablauf der Entwicklung atypisch ist, speziell wenn bei einem Jungen die körperliche Entwicklung verspätet oder bei einem Mädchen vorzeitig eintritt, kann es zu einer zusätzlichen seelischen Belastung des Kindes oder Jugendlichen kommen. Alles, was nicht der Norm entspricht, kann verunsichern. Als Coach werde ich oft von Jungs gefragt: “Wieviel kann man mit 14 noch wachsen?” oder “Wie lange wachse ich?”, weil sie sich entweder zu klein oder zu groß fühlen. Die meisten langsam wachsenden Kinder haben eine konstitutionelle Wachstumsverzögerung und holen den Rückstand im Lauf der Zeit auf. Ich rate in solchen Fällen gerne zu einer ärztlichen Abklärung, um pathologische Ursachen auszuschließen.

Typische Symptome eines Wachstumsschubs bei Jungen

Der größte Wachstumsschub von Jungen im Alter von ungefähr 12-15 Jahren geht oft mit körperlichen und seelischen Beschwerden vonstatten. Neben Knochenschmerzen können auch Gelenk- und Muskelschmerzen auftreten. Es handelt sich dabei um die sogenannten Wachstumsschmerzen, die besonders nachts und an den Beinen häufig auftreten. Auch vermehrter Appetit (erhöhter Kalorienbedarf) und anhaltende Müdigkeit können auf einen Wachstumsschub hindeuten. Da sich wachstums- und pubertätsbedingt die Hormone während dieser Zeit in einer massiven Umstellung befinden, kann es auch zu psychischen Problemen, wie beispielsweise depressiven Verstimmungen kommen. Auch Kreislaufprobleme sind nicht unüblich. Beides solltest du in jedem Fall genau beobachten und nötigenfalls ärztlichen bzw. psychotherapeutischen Rat einholen.

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