Verantwortung übernehmen mit dem eigenen Zimmer

Jungen und ihr eigenes Zimmer

Das eigene Zimmer als Rückzugsort und Verpflichtung

In meinen Coachings mit Jakob* (13) kamen wir auf das Thema
Freiraum und Verantwortung übernehmen
zu sprechen. In dem Zusammenhang, frage ich die Jungs meist,
ob sie daheim ein eigenes Zimmer oder einen eigenen Bereich haben.
Fast immer haben die Kids von Heute ein eigenes Zimmer.

Die Frage ist:

„Wie eigen ist das Zimmer wirklich?“
Darf er darin schlafen und das war es?
 
Wer räumt es auf? Kann er die Tür verschließen?
Wird das Zimmer (oder der Bereich) auch als sein Bereich akzeptiert?
Klopft ihr an, wenn ihr das Zimmer betretet?
Oder platzt ihr einfach rein, als ob es Euer Zimmer wäre?

 Das eigene Zimmer ist für Jungen (übrigens auch für Mädchen) der
Ausdruck ihrer territorialen Abgrenzung. Und das ist mehr als „nur“ ein eigenes Zimmer zu haben.

Es gibt Deinem Jungen ein Stück Freiheit, sein Revier.

Dieses Revier wird häufig auch verteidigt, manchmal ziemlich vehement.
Das ist auch gut so. Es soll seines sein.

Spätestens mit Eintritt der Pubertät sollten Eltern und Geschwister das auch absolut respektieren.
Der Junge wird zum Mann, er braucht sein Rückzugsgebiet.
Auch damit seine Intimität gewahrt bleibt.
Es ist sein Bereich, in dem er sich sicher fühlen soll.

Es macht Sinn, ihm die Verantwortung für sein Revier Schrittweise zu übertragen.
Spiel- und Verhaltensregeln erleichtern diesen wichtigen Schritt.
Übrigens ein Schritt, der für Eltern, vor allem für fürsorgliche Mütter schwierig sein kann.
Der Junge hat einen Bereich in dem er sich erstmals abkapseln kann.
Er zieht aus, wenn auch in der beschützten Rahmen des Familienverbundes.

Die Regeln sollten Themen wie Hygiene und Sicherheit im Zimmer einschließen.
Es sollten absolute „NO GO´s“ vereinbart werden.


Wenn es auch außerhalb des Zimmers riecht wie einem Pumakäfig
oder Essensreste beginnen zu schimmeln sollten Eltern einschreiten.
 
Aber gebt Eurem Sohn vor Eurer Intervention die Möglichkeit und
einen festen Termin, die „Belästigungen“ selber zu Beseitigen. 
So kann er Selbstverantwortung übernehmen.
Sollte bis zum gesetzten Termin die (wirklich)störenden Mängel nicht beseitigt sein, könnt ihr ihm helfen.
Denkt dran, absichtlich macht er es wahrscheinlich nicht.
Er braucht bei seinen ersten Schritten in die Freiheit vielleicht noch eure Unterstützung.

 Sofortiges Einschreiten ist von Nöten, wenn die Sicherheit in Gefahr ist:


Feuer durch Kerzen, Shisha rauchen oder ähnliches,
Ungeziefer, das sich ausbreitet,
illegale Dinge die passieren, erfordern sofortiges Handeln.
Eh klar, meine ich.

 Das alles klingt für manche eventuell ein wenig übertrieben, ist es vielleicht auch in vielen Fällen.
Eltern von pubertierenden Jungs wissen aber genau, was ich mit „Pumakäfig“ meine.
Und Eurem Sohn ein eigenes Revier zuzugestehen und
das auch zu akzeptieren ist wichtig und nicht übertrieben.
Er braucht seinen (Handlungs)Freiraum um Verantwortung übernehmen zu können.
 
Übrigens könnt ihr die Übergabe des eigenen Reviers auch zelebrieren.
Eine kleine Feier, ein leckeres Essen und die feierliche Schlüsselübergabe
zeigen Eurem Sohn (oder Tochter) dass ihr es ernst meint.
Somit wird er sich in der Regel auch mit der Übernahme von Verantwortung leichter tun.
In dem Zusammenhang solltet ihr die Regeln und No Go´s auch
schriftlich und mit gegenseitiger Unterschrift auch fixieren.
 
In diesem Sinne, alles Gute und
 
bleibt munter
 
Euer Anton

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