6 Schritte gegen die Handysucht deines Sohnes

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    Wie viel Zeit darf mein Sohn vor dem Bildschirm verbringen? Welche Inhalte darf er sehen? Ach, welche Inhalte sieht er sich überhaupt an? Leidet er schon an Handysucht? Wie kann er seine Handysucht bekämpfen? Diese Fragen beschäftigt viele Eltern, wenn es um den Moment geht, an dem der erste Kontakt mit einem eigenen Handy ansteht. Wenn du gleich von Anfang an bestimmte Aspekte der Mediennutzung beobachtest und mit deinem Sohn besprichst, ist alles recht easy.

    Später, wenn der Sohn bereits älter ist und Eltern dann mit großem Schrecken feststellen, dass Junior mehr Zeit online verbringt als im Bett, ist höchste Eisenbahn. Wenn du schon erkennst, dass seine psychische Gesundheit auf dem Spiel steht.  In dem Fall wird es deutlich schwieriger, wer lässt sich denn schon gerne was wegnehmen. Dein Sohn? Sicher nicht!

    Vor allem dann, wenn er viel Zeit, Intelligenz und Mühe investiert hat, dich auszutricksen, anzulügen und Regeln zu umgehen. Ihn dann einzuschränken, Medienzeit “wegzunehmen”, ist ein Weg, der mühsam sein kann. Nicht nur für die besorgten Eltern, auch für den betroffenen Sohn. Die gute Nachricht: es geht. Auch bei deinem Sohn. Natürlich nicht von heute auf morgen, auch nicht übermorgen. Aber… gemeinsam könnt ihr es hinbekommen, dass dein Junge immer mehr seine virtuelle Welt gegen die Reale eintauscht.

    Es braucht die Bereitschaft deines Sohnes

    Du (und auch dein Partner) werdet es ziemlich sicher nicht schaffen die Onlinestunden nachhaltig zu reduzieren, ohne die Bereitschaft deines Sohnes dabei zu sein. Klar, du kannst ihm das Device wegnehmen, es wegsperren, zerstückeln oder generelle Sperren einrichten usw. Das kommt bei Jungs als Strafe an, als Druck. Und ist die Basis für eine Menge Konflikte. Außerdem ist das sicher nicht nachhaltig.

    Du weißt nicht, was er bei Freunden, im Bus, draußen im Freien, in der Stadt usw. macht. Schwupp hat er eine Ausrede, damit er ungestört seinem Onlinezwang, seiner Handysucht nachgehen kann. Du freust dich vielleicht sogar, dass er rausgeht und Freunde trifft. Aber was er dann in seiner unbeobachteten Zeit allein oder mit Freunden macht, entzieht sich deines Kontrollbereiches. Damit die Reduzierung der Onlinezeit auch wirklich funktioniert, muss er mitspielen. Und das geht nur, indem ihm bewusst ist, dass er sich mit zu viel Onlinezeit selbst schadet. So als ob er täglich Alkohol, Drogen, Zigaretten konsumieren würde. Das tun er ja auch nicht! Denke ich zumindest.

    So schätzt du das Onlineverhalten richtig ein

    Erst ein paar allgemeine Infos, die dir helfen können sein Online-Verhalten richtig einzuschätzen. Bei online Zeiten ist es wichtig zu unterscheiden, wofür das Handy genutzt wird. WhatsApp, Snap Chat (zur Kommunikation – keine Kurzfilme) oder auch YouTube mit Infos oder Dokus sind zwar Onlinezeiten, aber für die Kommunikation und zur Informationsbeschaffung mittlerweile nötig. Reels und Shorts hingegen sind gefährlich, weil sie dafür sorgen, dass das Gehirn keine tiefergehenden Gedanken erfährt. Und das Gehirn entwickelt sich mit der Nutzung. Das muss deinem Sohn bewusst sein, erst dann kann er beginnen, sein Verhalten zu beobachten. Und zu verändern.

    Mediennutzung gemeinsam regeln

    Grundsätzlich gilt: Jugendliche, besonders Jungs, mögen es nicht, ständig kontrolliert zu werden – auch wenn es zu ihrem Schutz dient. Viele Eltern kennen das Problem und wissen, wie schwierig es sein kann, bei Jungen Grenzen zu setzen. Dieses Verhalten ist völlig normal, denn Teenager versuchen sich auf ihre Weise von den Eltern abzugrenzen.

    Daher ist es für euch als Familie ratsam, die Mediennutzung auf gegenseitigem Vertrauen basieren zu lassen, sodass eine strikte Überwachung gar nicht erst nötig wird. Erfahrungsgemäß sind Jungs eher bereit, sich an Vereinbarungen zu halten, wenn sie aktiv in die Entscheidungen einbezogen werden. Nimm dir also die Zeit und bespreche gemeinsam mit deinem Sohn, welche Regeln im Umgang mit Smartphone und Computer gelten sollen.

    Wie kann ich die Onlinezeiten meines Sohnes reduzieren?

    Wie kann das gehen?

    Eltern können bis zum Sankt Nimmerleinstag predigen und schreien, beschwören und bestrafen, fluchen und schimpfen – es wird sich nichts ändern. Denn seien wir ehrlich: Jungs sind schlau. Sie finden schneller ein Schlupfloch, um mehr Zeit online zu verbringen, als eine Maus ein Loch findet. Es reicht also nicht, nur immer wieder Regeln aufzustellen oder mit Strafen zu drohen. Dein Sohn muss selbst verstehen, warum es ihm nicht guttut, wenn er einen großen Teil seines Lebens online verbringt.

    Du kannst stundenlang über die Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung sprechen, darüber, was das ständige Scrollen und Spielen mit den Belohnungshormonen im Körper anstellt, aber am wichtigsten ist, dass er selbst erkennt: „Das tut mir nicht gut.“ Denn nur wenn dein Sohn den Zusammenhang zwischen zu viel Medienzeit und den negativen Auswirkungen auf seine mentale Gesundheit, seine Konzentration und sein Wohlbefinden versteht, wird er wirklich bereit sein, etwas zu ändern.

    Vermeide Mediennutzung als Belohnung oder Strafe!

    Es ist wichtig, dass Mediennutzung nicht als Belohnung oder Bestrafung eingesetzt wird. Wenn du deinem Sohn erlaubst, Computer oder Smartphone als Belohnung zu nutzen oder ihm den Zugriff als Strafe entziehst, gibst du diesen Geräten einen übermäßigen Stellenwert im Alltag. Das kann dazu führen, dass dein Kind Medien als besonders erstrebenswert ansieht oder sie als Machtmittel wahrnimmt. Stattdessen sollten Bildschirmzeiten neutral und unabhängig von Verhalten festgelegt werden.

    Konzentriere dich lieber auf andere Formen der Belohnung oder Motivation, die nicht mit digitalen Geräten zusammenhängen, wie gemeinsame Aktivitäten oder besondere Erlebnisse. So lernst du deinem Sohn, dass der Umgang mit Medien ausgewogen und unabhängig von emotionalen Belohnungs- oder Bestrafungsmustern gestaltet werden kann.

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      Was kannst du tun, wenn dein Sohn zu viel am Handy hängt?

      Weniger Mediennutzung Schritt für Schritt (6 Tipps):

      Bewusstsein schaffen:  

      Besprich in einer ruhigen Minute mit deinem Sohn, wie gefährlich zu viel Onlinezeiten für die Gehirnentwicklung ist. Bitte nicht direktiv, sondern miteinander. Ein Tipp ist, schwierige Themen bei einer Autofahrt zu besprechen. Da kann er nicht abhauen, braucht dich aber auch nicht anzusehen. Und eine Verhaltensänderung ist ein schwieriges Thema.

      In dem Gespräch soll es nicht um Anweisungen, Strafen oder von außen, also von dir, auferlegte Reglementierungen gehen. Das Ergebnis des Gespräches sollte sein, dass dein Sohn für sich entscheidet, dass er sich selbst schadet und etwas tun muss. Als Unterstützung kannst du Fakten von Hirnforschern nutzen (siehe Link) und auch die Tatsache, dass Manager von Alphabet, Meta oder auch Steve Jobs ihren Kindern Smartphones verbieten, bis sie 16 sind. Ihr könnt auch ansprechen, dass durch die Mediennutzung die Familie leidet. Hier der Link zum Artikel auf Boys-Up: https://boys-up.de/wie-social-media-unsere-kinder-um-den-verstand-bringt/

      Legt gemeinsam die Medienzeit fest

      Wenn das Bewusstsein vorhanden ist, dann geht es darum deinen Sohn bei seiner Verhaltensänderung zu unterstützen. Erstmal legt ihr gemeinsam die Medienzeit fest. Als Empfehlung der BZgA in Deutschland gilt:

        • Empfohlene Medienzeit für Zehn- bis Zwölfjährige: 1,5 Stunden pro Tag beziehungsweise 10 bis 12 Stunden pro Woche

        • Empfohlene Medienzeit für 13- und 14-Jährige: 2 Stunden pro Tag beziehungsweise 13 bis 14 Stunden pro Woche

        • Empfohlene Medienzeit für 15- und 16-Jährige: zwei bis 2,5 bis 3 Stunden pro Tag beziehungsweise 15 bis 16 Stunden pro Woche

      Ihr könnt auch Zeiten festlegen, in denen das Phone oder die Playstation ausdrücklich benutzt werden darf. Nach der Schule, wenn dein Sohn chillen muss, weil er nach der Schule müde ist. Oder eine halbe Stunde vor dem Abendessen usw. Bitte achtet darauf, dass es eine Zeit am Abend geben muss, in der das Handy nicht mehr benutzt wird. Das sollte etwa eine Stunde vor dem Schlafen gehen sein. Das ist auch bekannt und erforscht, dass vor dem Schlafen eine Ruhephase sein soll. 

      Mit der Vielzahl an Geräten im Haushalt ist es oft schwer, den Überblick über die gesamte Bildschirmzeit zu behalten. Um Problemen bei der Mediennutzung vorzubeugen, ist es wichtig, klare Vereinbarungen für die ganze Familie zu treffen. So hilfst du deinem Sohn, ein eigenverantwortliches und gesundes Medienverhalten zu entwickeln. Gleichzeitig behältst du deine eigenen Gewohnheiten im Auge – und davon profitiert die ganze Familie!

      Entscheidet, wo Medien genutzt werden

      Danach könnt ihr Vereinbarungen treffen, WO die Medien benutzt werden. Auf der Couch z.B. ist es OK, außer wenn die Familie gemeinsam einen Film schaut. Am Tisch beim gemeinsamen Essen nicht usw. Mein Sohn z.B. darf sein Telefon nicht mit in sein Zimmer nehmen. Wenn er Online ist, ist das im Wohnzimmer auf der Couch. Es geht dabei um Smartphone Freie Zonen. Wichtig dabei ist, das muss für ALLE gelten. Nicht nur für die Kinder. Ihr könnt auch Zeiten festlegen, in denen sich die Familie trifft, z.B. zum Essen, Frühstück, am Abend nach dem Tag auf einen gemeinsamen Netflix oder Prime Abend. Muss ja nicht täglich sein, aber je öfter desto besser.

      Der Standort des Computers oder der Spielekonsole spielt eine entscheidende Rolle dabei, wann und wie lange dein Sohn diese Geräte nutzt. Es ist sinnvoll, solche Geräte an einem gemeinsamen Ort aufzustellen, wie zum Beispiel im Wohnzimmer oder Arbeitsbereich, anstatt im Kinderzimmer. Dadurch kannst du die Nutzungszeit leichter im Auge behalten und dein Sohn hat weniger Gelegenheit, unbeobachtet zu viel Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen. Also, bitte kein Computer, keine PS oder ähnliches im Kinder- oder Jugendzimmer.

      Beim Smartphone gestaltet sich die Situation anders, denn besonders ältere Jugendliche tragen ihr Handy gerne immer bei sich. Ein “neutraler” Nutzungsort wie beim Computer ist hier schwer umzusetzen. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an klare Vereinbarungen über die Nutzung des Handys zu treffen. Legt gemeinsam fest, wann und wie das Smartphone genutzt werden darf. Solltest du dir unsicher sein, ob sich dein Sohn an diese Regeln hält, kannst du zusätzlich Zeitbegrenzungen für bestimmte Apps oder Anwendungen auf dem Smartphone einrichten. So gibst du ihm weiterhin die Möglichkeit, eigenverantwortlich mit dem Gerät umzugehen, während du trotzdem Kontrolle behältst.

      TIPP:  Du kannst deinem Sohn sagen, dass es neue Erkenntnisse gibt, dass das Smartphone in der Tasche seinen Hoden und der Spermienqualität schadet. Dazu gibt es neue Forschungsergebnisse, die du ihm ja ausdrucken und geben kannst. Glaub mir, seine Hoden sind deinem Sohn wichtig. Übrigens, wenn das Smartphone in der Hosentasche den Hoden schadet, könnte das Phone, das die ganze Nacht neben dem Kopfkissen liegt, auch dem Gehirn schaden. 

      Zu den Forschungsergebnis

      Redet darüber, wann Medien genutzt werden (dürfen)

      Klare Zeitvorgaben helfen dabei, den Alltag zu strukturieren und deinem Sohn Orientierung zu geben. So vermeidet ihr außerdem, dass die Mediennutzungszeit immer wieder zum Streitthema wird. Eine gute Lösung ist es, ein festes Zeitkontingent zu vereinbaren, das dein Sohn täglich oder wöchentlich nutzen kann, bis die Zeit aufgebraucht ist. Auf diese Weise schafft ihr eine flexible Regelung, die sich an individuelle Situationen anpassen lässt.

      Es ist oft schwierig, für Jugendliche konkrete Empfehlungen zur maximalen Nutzungszeit zu geben, da das Nutzungsverhalten sehr unterschiedlich ist. Nutze deshalb allgemeine Empfehlungen nur als Richtwerte und entwickelt gemeinsam individuelle Absprachen. Es kann auch sinnvoll sein, festzulegen, dass die Bildschirmzeit nicht zählt, wenn dein Sohn für die Schule recherchiert oder Hausaufgaben am Computer erledigt. Auch wenn er mit Freunden snapt oder WhatsApp schreibt, ist das eigentlich Kommunikation. So wie wir früher das Telefon stundenlang blockiert haben. Ok, ich nicht, aber meine Schwestern.

      Zur Medienzeit zählt aber klarerweise auch Fernsehen oder YouTube Shorts, das super gefährliche TikTok, Instagram Reels oder andere soziale Medien wie Facebook. (OK, das wird dein Sohn wahrscheinlich nicht nutzen)

      Wichtig ist zudem, dass andere Lebensbereiche wie Freunde treffen, Familienaktivitäten, Hobbys sowie Zeit für Essen und Schlaf nicht durch die Mediennutzung beeinträchtigt werden. Sprecht darüber, welche Konsequenzen es geben soll, falls das vereinbarte Limit nicht eingehalten wird.

      Die Algorithmen der Social-Apps sind so ausgeklügelt, dass unsere Jungs gar nicht bemerken, dass sie schon 2 Stunden Kurzvideos schauen. Und das ist gefährlich. Für das Gehirn. (Siehe Artikel xyz)

      TIPP: Vereinbart einen gemeinsamen medienfreien Tag oder Abend in der Woche. Kein Fernsehen, kein Smartphone, kein Computer – das gilt für alle, auch für dich. So zeigst du deinem Sohn, dass du gerne Zeit mit ihm verbringst und auch ohne digitale Medien spannende Dinge zu tun sind. Je abwechslungsreicher ihr als Familie eure gemeinsame Zeit gestaltet, desto offener wird dein Sohn für Freizeitaktivitäten ohne ständige Bildschirmnutzung.

      Entscheidet über Alternativen zur Mediennutzung – “Das große Stattdessen”

      Stell dir vor, ein perfekter Tag: Dein Sohn kommt wohlgelaunt aus der Schule nach Hause, ihr esst gemeinsam zu Mittag, wofür er sich bedankt. Dann geht er freiwillig in sein Zimmer und lernt für die anstehende Mathearbeit. Danach räumt er noch sein Zimmer auf und schaut auf die Uhr: 16:12. Sein Klavierunterricht beginnt um 18:00. Hmm, was tun, denkt er sich. Was wird er jetzt wohl tun? Logisch, oder?

      Statt nur auf Verbote und Einschränkungen zu setzen, kannst du gemeinsam mit deinem Sohn herausfinden, was er stattdessen tun kann. Welche Aktivitäten machen ihm Spaß und sind ein guter Ausgleich zur Bildschirmzeit? Gemeinsam Alternativen zu finden, die ihn ebenso begeistern wie das Smartphone oder der Computer, ist der Schlüssel. Nur so lässt sich ein ausgewogenes und verantwortungsbewusstes Medienverhalten entwickeln, von dem nicht nur dein Sohn, sondern die ganze Familie profitiert.

      Was können die Jungs tun, wenn alles andere erledigt ist. Du denkst, raus ins Freie, Freeibad, Dart, Tischtennis…? Genau, aber auch Kochen, Wikingerschach, ein Gemüsebeet anlegen oder ein „Bauprojekt“ wie neue Platten legen oder eine Holzhütte bauen. Freunde in live treffen ist auch eine gute Option, Inlineskaten gehen oder Basketball spielen. Ich weiß jetzt natürlich nicht, was man sonst bei euch machen kann, in der Regel fällt den Jungs schon was Cooles ein, wenn sie nicht am Handy hängen (dürfen und wollen).

      Wie ihr als Familie eure gemeinsame Zeit gestaltet, beeinflusst auch, wie dein Sohn seine Freizeit allein verbringt. Unternehmt ihr als Familie viel zusammen, lenkst du nicht nur von der Mediennutzung ab, sondern stärkst gleichzeitig die Bindung durch gemeinsame Erlebnisse. Attraktive Freizeitmöglichkeiten können zum Beispiel Spieleabende, Wanderungen, sportliche Aktivitäten oder der Besuch eines Konzerts sein, das für Jugendliche interessant ist. Wenn dein Sohn sich für Rollenspiele oder Fantasy-Welten begeistert, sind auch “Pen & Paper”-Rollenspiele, Kartenspiele oder Würfelspiele eine spannende Alternative.

      Bei den Männers-Abenteuern verschwindet das Phone wie von selbst im Zimmer, viele Jungs vergessen sogar, dass sie es dabeihaben. Warum? Weil sie ein spannendes “Stattdessen” erleben. Weil die Erlebnisse in Real spannender sind als die virtuellen. Weil sie ihr Dopamin bekommen, ohne virtuelle Abenteuer zu bestehen.

      Die Erfolge kontrollieren und ihn bestärken

      klar, die vereinbarten Zeiten müssen kontrolliert werden. Da gibt es zwei Möglichkeiten: Selbstkontrolle durch eigen eingestellte Screen Time. Also, nach 15 Minuten werden die Jungs erinnert, dass 15 Minuten vorbei sind. Sie entscheiden dann, ob sie sich noch einmal 15 Minuten geben oder nicht. Das wiederum verhindert, dass sie in den Shorts und Reels versinken und die Zeit vergessen. Das ist häufig so, wenn ich Coachees Frage, wie denn ihre Onlinezeit in der letzten Woche war, dass sie erstaunt sind, wieviel Zeit sie tatsächlich online verbracht haben. 

      Mein Sohn kontrolliert sich selbst, er hat sich 15 Minuten für jede App eingestellt und entscheidet dann: „Mach ich nochmal 15 Minuten oder doch nicht!“ Jetzt denkst du vielleicht: „Ja, dann kann mein Sohn ja einfach weitermachen und weitermachen und dann nochmal, weitermachen.“ Das stimmt. Er könnte! Und wird er eh machen, wenn er sonst nichts zu tun hat. Bei der Selbstkontrolle geht es darum, dass dein Sohn sich nicht in der virtuellen Welt VERLIERT. Es geht darum, dass er weiß, wann 15 (oder 20 Minuten) rum sind. Dass er bemerkt: „Oh, ich habe schon 3-mal verlängert, somit sind 45 Minuten rum!“

      Die zweite Form der Unterstützung durch Kontrolle ist, dass auch Eltern Zugang zu den Onlinezeiten der Söhne haben. Entweder durch eine App oder, dass sie euch täglich einen Screenshot ihrer Onlinezeit schicken. Wichtig ist einfach, diese Zeiten zum Thema zu machen. Aber…, auch hier gilt, seht eure Jungs als „Opfer“ der Algorithmen. Als Jungs, die Unterstützung brauchen.

      Zusätzlich kannst du technische Maßnahmen ergreifen, indem du Zeitlimits für Konsolen oder Smartphones einstellst. Diese Maßnahmen sollten jedoch nur begleitend zu euren Vereinbarungen genutzt werden, damit dein Sohn lernt, seine Mediennutzung eigenständig zu kontrollieren. Vor allem, ein vorgegebenes Zeitlimit funktioniert wahrscheinlich nicht. Er muss wollen, daher ist Punkt 1, seine Bereitschaft, fast unerlässlich.

      Um so jünger, um so genauer sollten Eltern hischauen, was ihre Kinder im Internet treiben

      Womit verbringt mein Sohn seine Zeit im Netz?

      Wenn dein Sohn noch jung ist und du wissen willst, wie du erst gar nicht in das Dilemma vieler Eltern kommst, mag es sinnvoll sein festzulegen, welche Inhalte dein Sohn aufrufen darf und welche Quellen er dafür nutzen soll. Es ist hilfreich, in einer schriftlichen Medienvereinbarung festzuhalten, welche Angebote für ihn geeignet sind. Hierbei empfiehlt es sich, Jugendschutzfilter und -einstellungen zu aktivieren, um unangemessene Inhalte auszublenden. Das erleichtert dir die Auswahl passender Medien und sorgt für mehr Sicherheit.

      Eine gute Orientierung, ob ein Film oder Videospiel für deinen Sohn geeignet ist, bietet die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle). Diese Stelle prüft und vergibt Altersfreigaben für Computer- und Videospiele in Deutschland. Auf den Packungen der Spiele findest du das entsprechende Alterskennzeichen. Wenn du genauere Informationen zu den Bewertungskriterien der USK möchtest, kannst du diese unter www.usk.de nachlesen.

      Achte beim Kauf auf diese Altersfreigaben und beachte dabei auch die individuelle Entwicklung deines Sohnes.

      Um dein Kind aktiv in die Mediennutzung einzubeziehen, ist es hilfreich, ihm zu erklären, warum bestimmte Videospiele und Filme Altersbeschränkungen haben. So versteht dein Sohn besser, warum es wichtig ist, auf diese Freigaben zu achten und entsprechende Inhalte zu vermeiden. Das geht aber nur, wenn du deinen Sohn möglichst früh wirklich aktiv mit einbeziehst. Irgeenndwann, wenn dein Sohn älter ist, werden bestimmte Spiele und Onlineprodukte hipp, da kommt der subtile Druck der Peergroup. Da müssen Jungs sich ibn bestimmten Spiele auskennen um scheinbar dazu zu gehören und dabei zu sein.

      Wenn Jungs älter werden, dann solltest du auch dringend mit ihm darüber reden, was er im Netz konsumiert. Auch welche Gefahren lauern. Ich rede von Phishing, Trojaner, aber auch Menschen, die sich als jemand anderes ausgeben oder sich onnline das Vertrauen deines Sohnes erschleichen.

      Irgendwann, spätestens wenn dein Sohn geschlechtsreif ist, solltest du dir bewusst machen, dass er Pornos konsumiert. Wenn nicht, dann gehört er zu den 1% der Jungs über 15 die das nicht tun. Also, geh eher davon aus, dass er zu den 99% gehört, die regelmäßig pornografische Inhalte konsumieren. Ein Gespräch über die Auswirkungen von zuviel Porno Konsum ist wichtig für die gesunde sexuelle Entwicklung deines Sohnes.

      Alter

      Empfehlung

      0-3 Jahre

      • Von der aktiven und passiven Nutzung von Bildschirmmedien fernhalten

      3-6 Jahre

      • Höchstens 30 Minuten an einzelnen Tagen
      • Nur in Anwesenheit und mit Begleitung der Eltern
      • Qualitativ hochwertige Inhalte wählen und anschließend besprechen

      6-9 Jahre

      • Höchstens 30-45 Minuten an einzelnen Tagen
      • Qualitativ hochwertige Inhalte wählen und anschließend besprechen
      • Wenn möglich immer mit Begleitung der Eltern

      9-12 Jahre

      • Höchstens 45-60 Minuten täglich
      • Qualitativ hochwertige Inhalte wählen und anschließend besprechen
      • Wenn möglich immer mit Begleitung der Eltern
      • Altersempfehlungen einhalten und Inhalte vorher überprüfen
      • Frühestens Kindern ab 9 Jahren, besser frühestens ab 12 Jahren, ein eigenes Smartphone mit eingeschränktem Internetzugang überlassen

      12-16 Jahre

      • Höchstens 1-2 Stunden täglich
      • Nutzung nicht nach 21 Uhr
      • Altersempfehlungen beachten und Inhalte vorher überprüfen
      • Inhaltliche Begleitung ermöglichen
      • Regelmäßig die Mediennutzung reflektieren
      • Beschränkten Internetzugang gewähren
      • Bei übermäßiger Nutzung von Bildschirmmedien zu einem Selbsttest ermutigen und ggf. professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

      16-18 Jahre

      • Gemeinsame Regeln zur Nutzung von Bildschirmmedien aufstellen
      • Als Orientierung für die Nutzungszeit können 2 Stunden täglich gelten
      • Altersempfehlungen beachten und Inhalte vorher überprüfen
      • Inhaltliche Begleitung ermöglichen
      • Regelmäßig die Mediennutzung reflektieren
      • Uneingeschränkten Internetzugriff ermöglichen, jedoch die Nutzungszeiten und Inhalte weiterhin begleiten
      • Bei übermäßiger Nutzung von Bildschirmmedien zu einem Selbsttest ermutigen und ggf. professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

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